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Geistliches Wort

Mai 2023

Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn  deine Hand es vermag.

Sprüche 3,27

 

„Veronika, der Lenz ist da, die Mädchen singen trallala!“, so begrüßten dereinst die Comedian Harmonists das Frühjahr. Der Mai, gern Wonnemonat genannt, ist voller Energie, Tatendrang, Früh-lingsgefühlen. Voller Aufbrüche und Aufschwünge. Mit Tanz, Konfirma-tionen, Mutter- und Vatertag, Himmelfahrtslager und Pfingstfest. Die Sommerzeit liegt vor einem. Da hat man Lust, Dinge anzupacken, zu planen oder auch einfach nur zu genießen.

Wärme und Sonnenschein beflügeln, der Blick ist auf das Schöne und Verheißungsvolle gerichtet, eine gewisse Leichtigkeit liegt in der Luft. Die Weisheit Salomos, die Losung für den Monat Mai, kommt da etwas unerwartet. Eine Mahnung, wo man doch gerade auf ganz anderes blickt. Selbst wer sich als bedürftiger als andere erlebt, will daran auch nicht immer erinnert werden. Also Wasser in die Frühlingsweinselig-keit?

Oder eben doch vielmehr ein notwendiger Kontrapunkt. In unseren Zeiten, in der unsere Aufmerksamkeit einer eigenen Ökonomie unterworfen ist, geraten Bedürftige schnell aus dem Blick. Gerade dann, wenn die eigenen gestalterischen Kräfte gerade geweckt sind, sich Termin an Termin reiht, man fröhlicher Stimmung ist. Salomos Spruch ist da weniger eine Mahnung, die Realität nicht zu übersehen, sondern eine einfache, christlich-jüdische Faustregel, in der alltäglichen Betriebsamkeit auch für die Bedürftigen Seh- und Tatkraft zu finden.

Weigere dich nicht, mach es einfach, ohne nachzudenken, ohne abzuwägen, ohne nach der politischen Agenda, nach dem gesellschaftlichen Setting dahinter zu fragen. Das einzige Kriterium ist, ob deine Hand es vermag. Wenn du es kannst, dann hilf. Dann liebst du deinen Nächsten. So, wie Jesus es im Gleichnis vom barmherzigen Samariter erzählt hat. An der Nächstenliebe erkennt man unsere Gottesliebe. An unserer Lebens-freundlichkeit im Alltag erkennt man die Menschenfreundlichkeit Gottes.

Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, eine einfache Regel. Das Gefangensein in den Wenns und Abers abschütteln, die Leichtigkeit des Frühlings nehmen, und einfach tun. Es sollte doch gerade im Mai gut gelingen.

Ein tatendrängendes und liebe-volles Frühlingserwachen wünscht Ihnen
Pastor Meyer-Hansen